Mit einer Länge von 45,5 km hat die Tram Augsburg das zweitlängste Liniennetz in Bayern. Von der ersten Pferdebahn bis zu aktuellen Projekten erfahrt ihr alles über das wichtigste ÖPNV-Verkehrsmittel Augsburgs. 

Die Anfänge

Die erste Pferdebahn ging 1881 in Betrieb. Diese fuhr noch mit Spurbreite 1,435 m.

1898 wurde sie durch eine elektrische Tram ersetzt. Seitdem wird mit Spurweite 1,000 m gefahren. 

Eine der ersten elektrischen Straßenbahnen
Eine der ersten elektrischen Straßenbahnen 

1913 wurden Liniennummern eingeführt. Damals gab es folgende Linien: 

                        Linie 1 Lechhausen- Königsplatz- Pfersee 

                        Linie 2 Oberhausen- Königsplatz- Göggingen 

                        Linie 3 Königsplatz- Rotes Tor 

                        Linie 4 Perlach- Schertlinstrasse 

1917 kam die Linie 5 vom Stadtbad zum Senkelbach hinzu. 

Die Linie 6 vom Hauptbahnhof nach Hochzoll wurde 1920 eröffnet. 

Nach dem zweiten Weltkrieg

1943 wurde der Oberleitungsbus zwischen Bärenkeller und Oberhausen eröffnet, der bis 1959 verkehrte. 

 1952 wurde die Linie 3 zur Infanteriekaserne stillgelegt. Am 8.Oktober 1960 wurden die Linien 5 und 6 sowie der Betriebshof am Senkelbach stillgelegt.  

In den nächsten Jahren danach gab es sogar Diskussionen über die Komplettstillegung der Augsburger Trambahn.  

1976 wurde die neue Straßenbahnserie GT8 gekauft und die Tram war somit vor Stilllegungen bewahrt. 

 Die vergangenen Jahrzehnte

1977 wurde der Königsplatz zum ersten Mal umgebaut und die Strecke Kö-Bahnhofsstraße-Hbf wurde durch die Strecke in der Halderstraße ersetzt. 

1993 wurde der erste Niederflurwagen (ohne Stufe beim Einsteigen), ein Gt6, angeschafft. 

Zwischen 1999 und 2009 wurde mit dem Siemens-Combino die zweite Niederflurgeneration angeschafft. 

2010 erschien der City-Flex auf Augsburgs Straßen (dritte Niederflurgeneration). 

Ein Cityflex vor dem Betriebshof Baumgartnerstraße 

Als Erfolg gilt auch der 10. Dezember 2010, an dem die Linie 6 auf der Strecke Friedberg West – Hochzoll – Hauptbahnhof (seit 2022 bis Stadtbergen) eröffnet wurde. 

2012/13 wurde der Königsplatz erneut erweitert.  

Zuletzt wurde 2021 die 1996 eröffnete Linie 3 von der Inninger Straße bis nach Königsbrunn-Zentrum verlängert. 

Zukunft

Noch 2024 soll mit dem Stadler Tramlink auch schon die vierte Niederflurgeneration an den Start gehen. Diese 15 neuen Bahnen werden den Gt6 (erste Niederflurgeneration) komplett ersetzen. 

Der Hauptbahnhof wird seit 2012 saniert. Im Dezember 2018 wurde der neue „Bahnsteig F“ fertiggestellt. Dieser ist barrierefrei über Treppen und Aufzüge erreichbar. 

Stand September 2022

Nächsten Sommer rollen dann die Tramlinien 3 und 4 zwischen Königsbrunn-Zentrum und dem Park&Ride Oberhausen-Nord durch dem neuen Bahnhofstunnel. 

Die Linie 6 (Friedberg West – Stadtbergen) wird 2026 folgen. 

Frühestens 2026 wird die sich in Planung befindende Linie 5 über den neuen Westausgang des Hauptbahnhofs am Sebastian-Brugger-Platz zum Klinikum in Betrieb genommen. 

In Planung befindet sich ebenfalls die Erweiterung der Linie 1 vom Neuen Ostfriedhof in Lechhausen zum „Regionalbahnhof Augsburg-Hochzoll“. 

Aktueller Stand (26. Oktober 2024 )

Aufgrund von verschiedenen Verzögerungen wurde letztes Jahr nur eine neue Unterführung unter den Bahngleisen sowie die sanierte Bahnhofshalle am Hauptbahnhof eröffnet. Der Unterirdische Straßenbahntunnel wird nach vielen Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen erst frühestens Ende 2026 für die Linien 3 und 4 in Betrieb gehen. Die Linie 6 wird nun voraussichtlich Ende 2027 folgen. 

Bei der Linie 5 gibt es noch mehr Verzögerungen aufgrund von rechtlichen Problemen und Umplanungen, weshalb ihre Inbetriebnahme noch deutlich weiter in der Ferne liegt. 

Die Planungen zu Linie 1 – Ostverlängerung werden inzwischen gar nicht mehr verfolgt.   

Verfasst von Ben Krones am 13. Oktober 2022 

Überarbeitet von Ben Krones am 26. Oktober 2024